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Weltherztag

Am 29. September findet alljährlich der Weltherztag statt. Dieses Jahr wollen wir auf die Warnzeichen für schwere Herzereignisse aufmerksam machen.

Frau fasst sich ans Herz
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Der Weltherztag ist eine Initiative der World Heart Federation (WHF), in der sich die Herzstiftungen und kardiologischen Fachgesellschaften von mehr als 100 Ländern zusammengeschlossen haben – darunter auch die Deutsche Herzstiftung.  

Die Herzstiftung hat in diesem Jahr ihre Aktivitäten unter das Motto "Warnzeichen erkennen und handeln" gestellt. Herzkrankheiten gehören zu den häufigsten Todesursachen weltweit und können sich auf vielfältige Weise bemerkbar machen. Oftmals treten Warnzeichen Tage bis Wochen vor einem ernsthaften Ereignis wie einem Herzinfarkt auf. Typischerweise treten diese Symptome auf, wenn das Herz nicht mehr in der Lage ist, das vom Körper benötigte, mit Sauerstoff und Nährstoffen beladene Blut ordentlich zu pumpen. Die ersten Hinweise werden jedoch oft falsch interpretiert, da sie sich als gewöhnliche Beschwerden äußern können. Warnsignale für schwere Ereignisse werden zudem oft unterschätzt. 

Häufige Symptome von Herzkrankheiten

Beschwerden wie Schmerzen in der Brust – oft direkt hinter dem Brustbein – stehen ganz oben auf der Liste der häufigsten Anzeichen. Diese werden oft als Gefühl der Enge, des Drucks oder der Beklemmung beschrieben. Atemnot (Dyspnoe), die nicht nur bei Aktivität, sondern auch in Ruhe oder im Schlaf auftritt, kann ebenfalls auf Störungen des Herzens oder des Kreislaufsystems deuten. Ebenso kann eine ungewöhnliche, nicht erklärbare Übelkeit verbunden mit ausgeprägtem Schwächegefühl ein Zeichen für ein akutes Herzproblem sein. Bei diesen und den folgenden Warnzeichen für Herzerkrankungen sollte umgehend ein Arzt aufzusuchen, um die genaue Ursache abzuklären.

Weitere Symptome, die auf Herzerkrankungen hinweisen können, sind:

  • unregelmäßiger Herzschlag
  • sehr schneller Puls in Ruhe
  • Schwindel oder Ohnmacht (kurze Bewusstlosigkeit)
  • Schwellungen (Ödeme) in den Beinen, an Knöcheln und Füßen
  • Aszites (Flüssigkeitseinlagerung im Bauchraum)
  • Müdigkeit oder unerklärliche Schwäche

Warnzeichen für gravierende Herz-Gefäß-Ereignisse

 Beim akuten Herzinfarkt sind typische Beschwerden:

  • plötzlich einsetzende starke Schmerzen, die länger als fünf Minuten in Ruhe anhalten und die überwiegend im Brustkorb oder häufig auch ausschließlich hinter dem Brustbein auftreten
  • Schmerzen, die in Körperteile wie Arme (meist links), Oberbauch, Rücken, Hals, Kiefer oder Schulterblätter ausstrahlen
  • ein massives Engegefühl, heftiger Druck oder ein sehr starkes Einschnürungsgefühl im Brustkorb („Elefant auf der Brust“)
  • heftiges Brennen im Brustkorb. (Achtung: Verwechslungsgefahr mit Sodbrennen!)
  • Vor allem Frauen verspüren eher ein Engegefühl und der Brustschmerz strahlt vorrangig in den Rücken und den Oberbauch aus. (Achtung: Verwechslungsgefahr mit “Magenschmerzen!)
Was tun im Notfall?

Die wichtigsten Warnzeichen eines Schlaganfalls können mit dem Akronym FAST (englisch für "schnell") zusammengefasst werden. Sie lassen sich leicht überprüfen:

F – Face (Gesicht): Einseitiges Herabhängen des Gesichts: Bitten Sie die Person zu lächeln. Hängt ein Mundwinkel herab?

A – Arms (Arme): Schwäche in einem Arm: Bitten Sie die Person, beide Arme zu heben. Sinkt ein Arm nach unten?

S – Speech (Sprache): Sprachprobleme: Ist die Sprache der Person undeutlich oder schwer verständlich? Kann die Person einfache Sätze wiederholen?

T – Time (Zeit): Zeit ist entscheidend: Wenn eine der oben genannten Symptome beobachtet wird, rufen Sie sofort den Notruf an.

Was tun im Notfall?

Eine Herzschwäche ist eine Erkrankung des Herzens, die zunehmend die Leistungsfähigkeit einschränkt. Gefahr droht, wenn sich die Herzleistung plötzlich verschlechtert und und es dem Herzen nicht gelingt, die verminderte Pumpleistung auszugleichen (Dekompensation der Herzschwäche). Bei folgenden Anzeichen sollten Betroffene daher unbedingt einen Arzt aufsuchen:

  • ungewöhnliche Atemnot bereits bei leichter Belastung
  • merkliche Abnahme der Leistungsfähigkeit etwa beim Treppensteigen und Bergangehen
  • neu auftretende oder sich verschlimmernde Schwellungen an Knöcheln, Unterschenkeln (Flüssigkeitseinlagerung: Ödeme)
  • deutliche und schnelle Zunahme des Gewichts (z.B. 2 Kilo in 2 Tagen) oder des Bauchumfangs

Zusätzlich zu den genannten Beschwerden können folgende Symptome auftreten: 

beschleunigter Puls und Herzrasen, erhöhte Atemfrequenz, Hustenattacken, Rasselgeräusche beim Atmen, kalte Finger, Füße und Beine, nächtlicher Harndrang, Schlafstörungen und Schwindelgefühl.

Wie vorbeugen?

Oft – aber nicht in allen Fällen – ist der unerwartete Herzstillstand direkte Folge gefährlicher Herzrhythmusstörungen aus der Herzkammer. Bei einem Großteil (80 Prozent) der Betroffenen liegt eine koronare Herzerkrankung vor, die im weit fortgeschrittenen Stadium das Entstehen etwa von Kammerflimmern begünstigen kann. Weitere Risikofaktoren sind Herzmuskelerkrankungen, angeborene Störungen der Erregungsleitung oder ein Herzinfarkt. Oft gibt es zwar tatsächlich kein Warnsignal. Doch bei immerhin etwa jedem zweiten Betroffenen treten Tage bis Stunden vor dem plötzlichen Herztod typische Vorboten auf: 

  • Brustschmerzen (Angina pectoris) und/oder Luftnot
  • Herzrasen mit Einschränkung der Belastbarkeit
  • hartnäckiges Herzstolpern
  • kurze Bewusstlosigkeit (Synkope)
  • Schwindelanfälle mit drohender Bewusstlosigkeit
  • stark erhöhter Blutdruck auch ohne akute Belastung
  • Krampfanfälle (nicht einer das Herz betreffenden Ursache zuzuordnen) 

Bei einem plötzlichen Herzstillstand ist eine sofortige Herz-Lungen-Wiederbelebung entscheidend. Ein automatisierter externer Defibrillator (AED) kann ebenfalls helfen, durch gezielte Abgabe von Elektroschocks über auf die Brust aufgebrachte Elektroden das Herz wieder zum Schlagen im normalen Rhythmus zu bringen. Hier kommt es auf die schnelle Reaktion von Umstehenden an, die den Herz-Kreislauf-Kollaps beobachten und handeln. Die Implantation eines Defibrillators ist bei gefährdeten Personen daher eine wichtige Schutzmaßnahme.

Was tun im Notfall?

Eine Bluthochdruckkrise (oder hypertensive Krise) ist ein ernsthafter medizinischer Zustand, bei dem der Blutdruck extrem hoch wird (über 180/100 mmHg). Wenn keine ernsthaften Symptome vorliegen, kann man sich kurz hinlegen und nach etwa 15 bis 30 Minuten den Blutdruck erneut messen. Ist er dann nicht merklich gesunken oder sind Beschwerden vorhanden, drohen akut lebensbedrohliche Komplikationen. 

Es sollte daher immer der Notarzt unter 112 gerufen werden, wenn zu dem plötzlichen hohen Bluthochdruck mindestens eines der genannten Symptome auftritt:

  • Brustschmerzen (Schmerzen, Brennen oder ein starkes Druckgefühl)
  • Atemnot
  • starkes Schwindelgefühl (eventuell mit starken Kopfschmerzen verbunden)
  • Seh- oder Sprechstörungen (neurologische Ausfälle)
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Nasenbluten
  • Benommenheit
  • Krampfanfälle
  • Lähmungserscheinungen

Nicht nur Patienten mit Herzerkrankung sollten ihre Blutdruckwerte im Blick haben. Spätestens ab 40 Jahren ist die Kontrolle wichtig, wenigstens einmal im Jahr. 

Was tun im Notfall?

Warnzeichen für gravierende Herz-Gefäß-Ereignisse 

Bei Warnzeichen für lebensbedrohliche Herz- und Gefäßkomplikationen zählt jede Minute bis zur medizinischen Notfallversorgung. Bei Verdacht auf Herzinfarkt und Schlaganfall, bei Herzstillstand und einer Bluthochdruckkrise muss sofort der Rettungsdienst mit dem Notruf 112 alarmiert werden. Bei einer Entgleisung der Herzschwäche ist umgehend ein Arzt aufzusuchen.

Herzkrankheiten immer behandeln 

Herzerkrankungen sind vor allem gefährlich, wenn sie unentdeckt oder unbehandelt bleiben. Deshalb sind regelmäßige ärztliche Kontrollen von entscheidender Bedeutung. Symptome wie Brustschmerzen oder Risikofaktoren wie Bluthochdruck sind eindeutige Warnsignale. Doch auch Beschwerden wie eine schnelle Ermüdbarkeit sollten nicht vorschnell auf Alter oder Stress geschoben, sondern ernst genommen und zeitnah medizinisch geklärt werden. Nur so können therapeutische Maßnahmen eingeleitet und schwerwiegende Folgen wie Herzinfarkt, Vorhofflimmern oder plötzlicher Herztod verhindert werden.

Ihr Paket zum Weltherztag!

Wir haben Ihnen herzgesunde Informationen zusammengestellt, die Ihnen dabei helfen sollen, Herzerkrankungen vorzubeugen.

Testen Sie Ihr Wissen

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Testen Sie Ihr Wissen: Wie gut kennen Sie die Warnzeichen und Symptome von Herzerkrankungen? Machen Sie das Quiz und finden Sie es heraus!

Weiterführende Informationen

Bei der Eigenmessung ist zu beachten:

1.vor der Messung 5 Minuten zur Ruhe kommen, laute Umgebung vermeiden und auch keinen Kaffee/schwarzen Tee trinken; Arm entspannt auf einen Tisch legen, Beine nebeneinander stelle

2.Blutdruckmanschette an den möglichst bekleidungsfreien Oberarm anlegen: sie sollte etwa auf Herzhöhe sitzen; Messpunkt auf die Ellenbeuge ausrichten mit dem Schlauch nach unten, ein Finger sollte noch zwischen Arm und Manschette passen (alternativ: Messgerät am Handgelenk auf Herzhöhe ausrichten)

3.Messungen in aufrechter Sitzhaltung hintereinander im Abstand von etwa einer Minute durchführen. Der Mittelwert aus den letzten beiden Messungen ist dann der Blutdruck

Wenn Sie Ihren Blutdruck nicht selbst kontrollieren können, nutzen Sie zum Beispiel die Möglichkeit, für einen unkomplizierten Blutdruck-Check in einer öffentlichen Apotheke oder den nächsten Arzt-Termin. Bei Beschwerden oder unerklärlichen Schwankungen sollte ohnehin ein Arzt die Werte nochmals prüfen.

Mehr erfahren

85.000 Menschen sterben jedes Jahr in Deutschland an einer Sepsis, allgemein auch Blutvergiftung genannt. Die Ursachen sind sich ausbreitende Infektionen im Körper – etwa auf der Basis einer Lungen- oder Harnwegsinfektion, aber auch einer Infektion am Herzen bei Risikopatienten etwa mit Klappenersatz oder elektrischen Implantaten. Diese Infektionen bringen den Körper in eine kritische Abwehrsituation und können das Herz-Kreislauf-System zum Zusammenbruch bringen. Ähnlich wie bei Herzinfarkt oder Schlaganfall gilt: Wird nicht schnell gehandelt, drohen Spätschäden oder gar der Tod. Verwechslungsgefahr droht zudem aufgrund der Warnsignale mit einem Herzinfarkt:

1. Herzrasen (über 90 Schläge pro Minute)

2. Atemnot/Kurzatmigkeit

3. Bewusstseinstrübung/Orientierungsstörung

4. Haut: aschgrau/marmoriert

5. Kaltschweißigkeit mit Körpertemperatur zwischen 38 und 38 Grad Celsius

Kritsch: systolischer Blutdruck unter 90 mmHg (oberer Wert) – beim Herzinfarkt ist der Blutdruck allerdings eher erhöht 

Sind mindestes zwei dieser Zeichen feststellbar, besteht Verdacht, dass eine Infektion vorliegt , und fällt der Blutdruck unter den oben genannten Wert handelt es sich um einen Notfall! Mehr Infos speziell zu diesem Thema gibt es auch beim Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V.

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Am 29. September findet der Weltherztag statt. Dieses Jahr wollen wir auf die Warnzeichen schwerer Herzereignisse aufmerksam machen. Machen Sie mit!
Frau bekommt beim Treppensteigen Atemnot
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Atemnot beim Treppensteigen?

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